Braunbärin Dushi

Bärin Dushi († 2024)

Albanische Braunbärin gerettet aus „Europas schlimmstem Zoo“

Am 5. April 2019 war es endlich soweit: Braunbärin Dushi traf in ihrem neuen Zuhause ein, unserem BÄRENWALD Müritz. Die Braunbärin musste in den vergangenen Jahren viel Leid erleben und wurde unter schrecklichen Bedingungen im albanischen Safari Park Zoo Fier gehalten. Im Oktober 2018 im Rahmen einer großen Rettungsaktion von VIER PFOTEN befreiten wir sie aus dem schrecklichen Zoo Fier.

Liebevolle Pflege im BÄRENWALD Müritz

Jahrelang lebte Dushi in einem kleinen Käfig im Safari Park Zoo Fier, betitelt als „Europas schlimmster Zoo“. Nach der gelungenen Rettungsmission wurde sie vorübergehend im Zoo Tirana untergebracht. Dort konnte sie sich von den Strapazen erholen. Wie genau sie ihr linkes Vorderbein verlor, war uns zunächst nicht bekannt. Beim Tierarzt-Check im September 2019 zeigten die Röntgenbilder dann allerdings Geschosspartikel in ihren Vorderbeinen. Wir vermuten daher, dass jemand auf sie geschossen hat und Dushi im Zuge dessen ihr linkes Vorderbein verlor. Die Wunde wurde anschließend nicht entsprechend behandelt und verheilte irgendwie von selbst. 

Wildtierarzt Marc Gölkel erklärt: „Seit Dushi artgemäß gefüttert wird, hat sie ein gesundes Gewicht erreicht. Auch an ihrem Fell zeigt sich, dass sich ihr Zustand deutlich verbessert hat.“ Im BÄRENWALD Müritz kümmerten sich unsere Tierpfleger mit sehr viel Liebe um das Wohlergehen der albanischen Bärin und haben sie in den ersten Wochen nach ihrer Ankunft rund um die Uhr betreut.

Dushis erster Tag im BÄRENWALD Müritz

Tag der Ankunft im BÄRENWALD: Dushi erkundet zaghaft ihr neues Zuhause.

Endlich „Freiheit schnuppern“

Der Tag an dem Dushi das erste Mal für längere Zeit ihre Box verließ und auf Erkundungstour im Außengehege ging, war für uns etwas ganz Besonderes. Tatze um Tatze entfernte sie sich von ihrer sicheren Box, schnupperte an jedem Grashalm, jeder Blume, hielt die Nase in den Wind und schien überwältigt von den ganzen Eindrücken. Besonders interessant für sie war Bärin Luna, die den Neuzugang vom Nachbargehege in Ruhe betrachtete. Sie stellte sich sogar auf die Hinterbeine, um besser sehen zu können und hielt die Nase noch höher in die Luft.

Lieblingsspeisen: Äpfel, Karotten und Weintrauben

Braunbärin Dushi war ca. 1,70m groß. Es wird geschätzt, dass sie 2009 geboren wurde, genauere Informationen haben wir dazu nicht. Schnell hatte sich gezeigt, was sie am liebsten fraß: Weintrauben, Äpfel und Karotten. Karotten und Äpfel hatte sie auch in Tirana schon mit großer Begeisterung verschlungen, Weintrauben hatte sie zum ersten Mal im BÄRENWALD Müritz probiert. Und für sehr gut befunden.

Traurige Neuigkeiten

Nachdem das Tierpflege-Team beobachtet hatte, dass Dushi plötzlich stark mit ihrem rechten Hinterbein humpelte, reagierten sie schnell und brachten Dushi in einen geschützten Bereich. Sie versorgten sie umgehend mit Schmerzmedikamenten. Veterinärmedizinerin Julia Bohner vom Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Berlin war schnell vor Ort, um Dushi zu untersuchen. Die Röntgen-Untersuchung ergab, dass Dushis Oberschenkelhalsknochen vermutlich in Folge eines Unfalls gebrochen war.

Die Verletzung war so schwerwiegend, dass nach Einschätzungen der Experten eine langwierige und vor allem schmerzhafte Behandlung mit wenig Aussicht auf erfolgreiche Heilungschancen Dushis Leiden verlängert hätte. In Absprache mit der Tierärztin wurde entschieden, dass dies Dushi erspart bleiben sollte.

Fakten über Dushi

  • Ich komme aus: dem Safari Park Zoo Fier in Albanien
  • Ich bin: vorsichtig, neugierig und verspielt
  • Das sagen die Tierpfleger über mich: 
    Dushi hat seit ihrer Ankunft große Fortschritte gemacht. Obwohl sie immer noch ein stereotypes Verhalten zeigt, nimmt sie gerne am Training mit unseren Tierpflegern teil und zeigt viel Potential.
  • "Fun fact" über Dushi:
    Wenn Dushi und unser Rocco in benachbarten Gehegen sind, sind sie oft am Tor anzutreffen und zeigen ihre Zuneigung zueinander. Umso überraschter war Rocco, als Dushi aus dem Winterschlaf erwachte und ihn immer wieder mürrisch davonjagte. Wir können das nachvollziehen, Dushi. Nach so einem Schlaf ist es verständlich, morgens etwas morgenmuffelig zu sein. Nach ein paar Tagen waren sie dann aber wieder beste Freunde.

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