Braunbärin Tapsi wurde 1990 im Tierpark Klötze geboren und lebte mit ihrem Vater Bummi († ) dort. Lange Zeit führten sie ein trauriges Dasein in einem Betonkäfig mit Metallgitterstäben. 2012 konnten wir beide Bären endlich in unserem BÄRENWALD Müritz bringen.

Tapsi lebte sich gut ein, da sie allerdings Ungewohntes nur langsam akzeptierte, dauerte es seine Zeit. Obwohl sie relativ misstrauisch war, gewöhnte sie sich schnell an unsere Tierpfleger und auch an ihr neues Umfeld. In den Waldgehegen suchte sie sich gerne erhöhte Liegeplätze, damit sie alles um sich herum im Überblick hat.

Anfang April 2013 musste Tapsis Vater Bummi eingeschläfert werden, für die Bärendame ein schwerer Schlag. Sie brauchte sehr lange, um sich davon zu erholen, unsere Tierpfleger gaben ihr Bestes, um sie abzulenken. Braunbär Michal schaffte es, sie aus der schweren Lage wieder herauszuholen. Die beiden Bären wurden in der Paarungszeit vergesellschaftet und verstanden sich auf Anhieb fantastisch. Es war echtes Bärenglück! Die beiden verbrachten sogar die Winterruhe gemeinsam in einer Höhle und waren nur selten getrennt voneinander anzutreffen. 

Leider mussten Tapsi und Michal aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2022 wieder getrennt werden, denn Tapsi war deutlich älter und wog nur halb soviel wie ihr damaliger Gefährte Michal. Auf Röntgenbildern waren Tapsis Hüftknochen zudem leider nicht mehr als Knochen zu erkennen, sie hatten sich im Laufe ihres langen Bärenlebens zersetzt. Ihre Hüfte wurde nach Angaben der Veterinärmediziner nur noch von Sehnen und Gewebe zusammengehalten. Ein Umstand, der beim intensiven Herumtollen von Michal und Tapsis, vor allem aber in der Paarungszeit zu massiven körperlichen Schäden bei Tapsi hätte führen können. Die Trennung des Paares Michal und Tapsi war auch für uns sehr schmerzlich, sie wurde jedoch vollzogen, um Tapsi zu schützen.  

2023 musste Tapsi leider eingeschläfert werden, nachdem sich ihr Gesundheitszustand nach der Winterruhe verschlechtert hatte. Bis zum Ende zeigte Tapsi ein außerordentliches und eifriges Interesse am medizinischen Training.