August Newsletter 2022
Otto, Jahreskalender & Spurenleser
Mach's gut, lieber Otto!
Das BÄRENWALD-Team musste Abschied nehmen
Schweren Herzens muss das Team vom BÄRENWALD Müritz Abschied von Braunbär Otto nehmen, der im August im BÄRENWALD verstorben ist. Es ist ein trauriger Sommer für unser Team: Nur zwei Wochen nach dem Verlust von Braunbärin Sindi ist der sanfte Riese Otto verstorben. „Wir werden unseren Otto sehr vermissen“, sagt Winnie Rösner, Betriebsleiterin des BÄRENWALD Müritz. „Beinahe 16 Jahre lang lebte er hier bei uns im Schutzzentrum. Er war ein freundlicher, sanfter Bär und hat uns mit seiner Art viel Freude bereitet. Mit seinen 30 Jahren war Otto schon ein richtiger Greis. In freier Wildbahn erreichen Braunbären nicht so ein hohes Alter. Trotzdem wird er uns allen sehr fehlen.“
Braunbär Otto ist auf natürliche Weise gestorben und hatte sich für seine letzte Reise in seine Sitzkuhle zurückgezogen. Die Gehege unserer Bären sind sehr groß, sie haben viele Möglichkeiten sich zurückzuziehen und sich vor neugierigen Blicken zu verstecken, wenn sie das möchten. Otto war normalerweise ein sehr zuverlässiger Bär und ließ sich mehrmals am Tag sehen. Doch plötzlich konnten wir ihn einige Zeit nicht mehr sichten, wir begannen uns Sorgen zu machen. Beim Inspizieren des Geheges fanden wir dann Otto in seiner Sitzkuhle.
Otto hatte für einen Braunbären ein sehr langes Leben. Er wurde 1992 geboren und wuchs zunächst mit der Bärin Mascha in einem privaten Gehege in Ostdeutschland auf. Die dortigen Haltungsbedingungen waren keineswegs artgemäß. Die beiden Braunbären vegetierten über Jahre in einem winzigen Betongehege. Zum Glück für die großen Tiere willigte der Halter schließlich ein, beide Bären in die Obhut des BÄRENWALD Müritz zu geben. 2006 zogen Otto und Mascha gemeinsam in den BÄRENWALD, wo sie sich die vergangenen 16 Jahre ein großes Gehege teilten. Otto liebte es, zu spielen und war stets ein sehr freundlicher und ausgeglichener Bär. Wir werden ihn sehr vermissen!
Mascha unter besonderer Beobachtung:
Der Verlust von Otto lässt Bärin Mascha trauern
Nicht nur das BÄRENWALD-Team trauert um Otto, sondern auch Mascha, die viele Jahre an der Seite von Otto lebte. Mascha kennt kein Leben ohne Otto. Für sie ist es eine große Umstellung sein, dass ihr Gefährte nun nicht mehr da ist. Das Tierpfleger:Innen-Team arbeitet intensiv daran, Mascha den Zeit des Abschieds zu erleichtern. Sie steht unter besonderer Boebachtung, berichtet Cheftierpflegerin Marei Willenborg. Darüber hinaus ist Mascha in ein anderes Gehege umgesiedelt. So hat sie den Geruch ihres Gefährten Otto nicht mehr töglich in der Nase. Darüber hinaus regt ein anderes Gehege die Bärin an, ein neues Areal zu entdecken und auszukundschaften. Wir hoffen sehr, dass wir Mascha in der Zeit des Trauerns unterstützen können
Bärin Mascha, die nach dem Tod ihres Gefährten Otto unter besonderer Beobachtung steht.
Wie geht es Mascha nach ihrem Verlust?
Nachdem im August unser Bär Otto gestorben war, hatte seine Gefährtin Mascha sehr unter dem Verlust gelitten. Sie kannte bislang kein Leben ohne ihren Otto. Sein Tod ließ Mascha in sehr alte Verhaltensmuster zurückfallen, wie die Bärin sie eigentlich mit ihrem Einzug in den BÄRENWALD vor 14 Jahren abgelegt hatte. "Beide Bären, Otto und Mascha, hatten eine sehr enge Bindung. Uns war schnell klar, dass wir handeln mussten, denn Mascha trauerte sehr", sagt Tierpflegerin Bianca Wöhlke.
Sie glaubt nicht, dass Mascha ihren Otto je vergessen wird, aber "wir können es Mascha leichter machen, mit dem Verlust zurecht zu kommen." Dazu gehört auch, Mascha mit zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten zu versorgen, aber auch, dass die Bärin in ein anderes Gehege umzog. "Jetzt, gut einen Monat nach Ottos Tod, geht es Mascha schon besser. Sie frisst wieder gut, hat zugenommen und streift durch das große Gehege", erklärt Bianca. Sie und mit ihr das Tierpfleger:innen-Team hofft nun darauf, dass Mascha wie gewohnt in ihre Winterruhe gehen wird. Auch das kann Mascha helfen, Ottos Tod zu verarbeiten.
Was ich schon immer mal fragen wollte...
Heute: Kristin per Mail
"Kann man am Fell eines Braunbären erkennen, wie alt ein Bär ist?"
Elena Stagni, Spezialistin für Tierverhalten und Tierschutz bei VIER PFOTEN, antwortet:
"Ich würde sagen, dass es nicht möglich ist, das Alter von Bären anhand des Fells zu bestimmen. Die Qualität des Fells wird durch bestimmte Krankheiten oder durch eine Verringerung der Pflegeaktivitäten (z. B. aufgrund von degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparats) beeinträchtigt, was im fortgeschrittenen Alter häufiger vorkommt, wie bei unseren Haustieren. Das Fell ist jedoch kein Indikator für das Alter. Durch die Beobachtung eines Tieres in seiner Gesamtheit können wir vielleicht feststellen, ob es sich um ein junges, ein erwachsenes oder ein geriatrisches Tier handelt, aber es ist nicht möglich, ein genaues Alter anzugeben."
Welche Fragen brennen dir auf den Nägeln?
- Welches spannende BÄRENWALD-Thema sollte in unserem Newsletter mal behandelt werden?
- Was wolltest du über den Bärenwald und das Team dahinter schon immer mal wissen?
- Schick uns deine Fragen per Mail an die Adresse newsletter@baerenwald-mueritz.de.
- Wir begeben uns für dich in die Spur, um deinen Wissensdurst zu stillen!
Hier kommt schon das neue Jahr:
Die BÄRENWALD-Kalender 2023 sind schon zu haben!
Frank Bartsch ist Teil unseres Marketing-Teams und Gestalter. Er ist der kreative Geist hinter ganz besonderen BÄRENWALD-Produkten, unseren Kalendern.
Wie entsteht eigentlich so ein Kalender? Wir haben ihn gefragt.
Wie fühlt es sich an, den druckfrischen BÄRENWALD-Kalender in der Hand zu halten, den man selbst gestaltet hat?
Ganz ehrlich? Zunächst einmal mache ich mir Sorgen, nämlich darum, ob alles stimmt. Ich überprüfe, ob alles richtig ist. Alle Daten müssen richtig sein, die Namen der abgebildeten Bären, die Texte, das Kalendarium, alle Maße, das alles muss stimmen. Nur so ist gegeben, dass die Kalender den Qualitätsstandards gerecht werden, die wir uns selbst gegeben haben.
Und wenn dann alles stimmt, dann kommt Freude bei Dir auf?
Ja, dann freue ich mich, sehr sogar. Vor allem dann, wenn Besucher die Kalender gleich von der Palette weg kaufen wollen, obwohl er noch gar nicht richtig im Shop angekommen ist. Und vor allem freue ich mich, wenn, wie im vergangenen Jahr, unsere Kalender ausverkauft sind.
Du beschäftigst Dich mit dem Thema Kalender dann, wenn kaum jemand überhaupt an das nächste Jahr denkt, also schon im Januar oder Februar. Wie gehst Du heran an die Gestaltung eines Kalenders?
Als erstes beschäftige ich mich mit dem Kalendarium. Das muss stimmen, klar, das ist das A und O eines jeden Kalenders. Dann geht es an die Bilderauswahl. Wir haben viele Fotos unserer Bären, vor allem dank professioneller Fotografinnen und Fotografen, die unsere Bären durch alle Jahreszeiten fotografieren - und das jedes Jahr aufs Neue. Die Auswahl ist zum Glück sehr groß.
Denn es sollen in allen Kalendern möglichst alle Bären zu sehen sein. Es dürfen sich keine Motive wiederholen, wir wollen unsere Bären immer auf neue Art und Weise zeigen, wir haben viele langjährige Freunde des BÄRENWALD-Kalenders. Und die will ich nicht enttäuschen, sondern immer wieder begeistern.
Bei der Fülle der Fotos, die Du immer wieder für die Kalender sichten musst und die Du bearbeitest, wie schwierig ist es, die Bilder auszuwählen?
Es stimmt, eine Auswahl zu treffen ist schwierig. Und oft ändere ich ein Bild und tausche es aus, weil mir am nächsten Tag ein anderes Bären-Bild dann doch besser gefällt. Am Ende passt es dann aber immer. Es ist schön, dass viele BÄRENWALD-Freunde das genauso sehen und sich jedes Jahr auf die neuen Kalender freuen.
Hast Du ein Lieblingsbild, das Du nach all' den vielen Kalendern besonders magst, das Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Ja, das ist das Foto mit dem Popo von Balou.
Warum gerade das?
Es zeigt mal eine ganz andere Ansicht eines Bären. Das Bild drückt für mich so vieles aus. Dass der Bär liegen kann, wenn er es möchte. Dass er entspannt sein kann, ohne dass er etwas befürchten oder etwas machen muss. Balou kann einfach nur Bär sein und den Besuchern auch seinen Bären-Popo zeigen.
Von Teddys kann man eigentlich nie genug haben, oder?
Das stimmt! Vor allem nicht von den Teddy-Bären, die mit besonders viel Liebe hergestellt werden. Seit Jahren schon verkaufen wir in unserem Shop vor Ort im BÄRENWALD zauberhafte Häkelbären. Die sind bei unseren Gästen sehr beliebt. Nicht nur, weil die Teddys so schön knuddelig sind und jeder Bär einzigartig, sondern auch, weil hinter diesen Teddys eine besondere Spendenaktion steckt. Christine Heberer und Conny Sarfert, Mutter und Tochter aus Sachsen, häkeln Bären aus gespendeter Wolle, schenken uns die fertigen Teddys, die wir dann in unserem Shop verkaufen. Der Erlös geht zu 100 Prozent an unsere Bären. Gerade erst ist bei uns die nächste Lieferung von gleich 40 Häkelbärchen gelandet. Wir sagen im Namen unserer Bären Dankeschön!
Kleiner Hinweis: Die Bären werden ausschließlich in unserem BÄRENWALD-Shop vor Ort verkauft, sie sind nicht online erhältlich.
Jetzt wird's richtig wild: Mit einem professionellen Spurenleser auf Exkursion in den BÄRENWALD
Der Tag der Wildtiere ist am Sonntag, 4. September, und natürlich wird das im BÄRENWALD Müritz, dort wo echte Braunbären Zuhause sind, gefeiert. Am Sonntag dreht sich alles um Tiere, um kleine wie Insekten, für die an diesem Tag ab 10 Uhr eigene Insektenhotels zum Mitnehmen gebastelt werden können, oder um große wie Bären oder auch Wölfe. So konnte der bekannte deutschen Schauspieler Andreas Hoppe für eine Lesung gewonnen werden, die um 14.30 Uhr im überdachten BÄRENWALD-Innenhof stattfindet.
Der Ex-Tatort-Kommissar, der ein Freund des BÄRENWALD Müritz ist, engagiert sich seit vielen Jahren für den Natur- und Umweltschutz, insbesondere auch für den Schutz von Wölfen. Woher seine große Faszination und sein Engagement für Wölfe kommt und wie ein Miteinander von Mensch und Wolf funktionieren könnte, beschreibt Andreas Hoppe in seinem Buch "Die Hoffnung und der Wolf", aus dem er Passagen vorlesen wird. Gern signiert er im Anschluss sein gerade erschienenes Buch.
Bereits um 12 Uhr startet eine etwa zweistündige Exkursion mit dem professionellen Spurenleser Benedikt Jackowski, die nicht nur in den BÄRENWALD selbst führt, sondern auch rundherum um das Tierschutzzentrum. Das Team des BÄRENWALD Müritz bittet unter der Mailadresse umweltbildung@baerenwald-mueritz.de um Voranmeldungen, da die Zahl der Teilnehmer begrenzt ist.
Sämtliche Angebote zum Tag der Wildtiere am 4. September sind kostenlos, es fällt nur der normale Eintrittspreis in den BÄRENWALD Müritz an.
Einfach zauberhaft: Klassik-Woche im BÄRENWLAD begeistert Gäste
Chopin, Beethoven, Songs von Lady Gaga und Herbert Grönemeyer, Filmmusik, Kinderlieder und sogar die Premiere des BÄRENWALD-Liedes: Die Konzertreihe in unserem wunderschönen Innenhof war im August ein ganz besonderes Erlebnis. Konzertpianistin Christiane Klonz, seit 15 Jahren BÄRENWALD-Fan, und Opernsängerin Teresa Hoerl verzauberten gemeinsam ihr Publikum mit fünf verschiedenen Konzerten. Es war alles dabei: Gänsehaut-Momente, lustige Szenen, traumhafte Musik, zu Herzen Gehendes, ein bisschen Frivoles, Anrührendes und Lieder zum Mitsummen und Mitsingen. Das Künstlerinnen-Duo, das im BÄRENWALD ertsmals überhaupt gemeinsam aufgetreten sind, schufen unvergessliche Momente - und das auch bei Gästen, die sonst eigentlich eher selten den Weg in klassische Konzerte finden. Das Lob unsere Gäste konnte nicht schöner sein: "Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte."
Christiane Klonz und Teresa Hoerl haben ihr Publikum an insgesamt fünf Konzerten verzaubert.
Winterruhe, neues Enrichment und ganz viel Bären
Die Zeit rast! Das haben wir mal wieder gemerkt, als wir für einen filmischen Rückblick in die ersten sechs Monate zurückgeschaut haben. Dabei haben wir festgestellt, wie viel wir gemeinsam mit unseren Bären schon erlebt haben. Wer möchte, kann sich auf die Reise durch die ersten sechs Monate des Jahres begeben:
Rückblick auf 6 Monate im BÄRENWALD
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