November Newsletter 2022
Schlaft gut...
... am besten gleich bis zum Frühjahr!
Sylvia und Pavle sind schon verschwunden in ihrem Bärenhaus und ruhen, Dushi liegt in einer Höhle unter einem Baum, und Mascha hat sich in eine ausgepolsterte Betonröhre zurückgezogen. Welcher Bär wird wohl der nächste sein, der sich in die Winterruhe begibt? Diese spannende Frage beschäftigt das gesamte BÄRENWALD-Team. Und das aus gleich mehreren Gründen. Zum einen können wir immer genau Auskunft geben, wenn wir von unseren Gästen gefragt werden, welcher Bär noch wach ist oder welcher Bär schon ruht. Zum anderen ist es für uns immer wieder eine große Freude zu sehen, wie die Bären ihren Instinkten folgen und sich zur Winterruhe betten - in selbst gegrabenen Höhlen, in den mit Stroh ausgestatteten Bärenhäusern und natürlich auch in ausgepolsterten Röhren.
Unsere Tierpfleger und Tierpflegerinnen arbeiten seit dem Sommer daran, die Bären auf die Winterruhe vorzubereiten: Sie wurden mit mit zunehmend mehr Futter versorgt, sie bekamen zuletzt sogar drei Mal pro Tag Nahrung - oft sehr fettreiche wie Fisch und Nüsse. Wie immer folgte der Fütterungsplan dem Jahreslauf, ganz so, wie sich das Futterangebot in der freien Wildbahn gestalten würde: Es gab zunehmend weniger, denn die Bären ließen schon Anfang November häufig Futer links liegen. Ende November wurden sogar einige Fastentage eingeführt. "Damit haben wir einen ganz natürlichen Impuls gesetzt, um die Bären zur Winterruhe zu bewegen", erklärt Cheftierpflegerin Marei Willenborg.
Felix sieht schon ziemlich müde aus. Seinem Bruder Ben geht es nicht anders. Beide sind womöglich auch bald in der Winterruhe.
Ein großer Hügel in Balous Gehege? Wie ist der plötzlich dorthin gekommen?
Dass Balou für eine kurze Zeit in ein Nachbar-Gehege umziehen musste, das war ihm vermutlich gar nicht recht. Aber es ging nun mal nicht anders. Denn in seinem Gehege musste ein tiefes, riesiges Loch gegraben werden. Dort hinein wurden zwei Zisternen versenkt, die zusammen sage und schreibe rund 100 000 Liter Wasser aufnehmen können. Warum wir so viel Wasser brauchen? Aus Sicherheitsgründen. Das Wasser soll helfen, in einem Brandfall bestens vorbereitet zu sein. Denn sollte es doch mal zu einem Brand in unserem Bärenwald kommen, können wir und die Feuerwehr-Einsatzkräfte schnell und unkompliziert auf die 100 000 Liter zurückgreifen. Das ist eine vorsorgliche Maßnahme, die uns das Gefühl gibt, gut auf die trockenen und heißen Sommer vorbereitet zu sein.
Balou jedenfalls beäugte die Bauarbeiten kritisch vom Nachbar-Gehege aus, in dem er für kurze Zeit untergebracht wurde. Zurück in seinem Gehege scheint ihn der wie durch ein Wunder "neu gewachsene" Hügel, unter dem nun die Zisternen verborgen sind, nicht zu stören.
Was genau geht da in meinem Gehege vor? Balou beobachtete ziemlich interessiert die Arbeiten für den Einbau der Löschwasser-Zisternen.
Habt ihr ein schönes Bärenfoto aus dem BÄRENWALD? Am besten gleich heute noch zu uns senden!
Rund 100 000 Gäste konnten wir auch in diesem Jahr in unserem wunderbaren BÄRENWALD begrüßen und ganz sicher auch nachhaltig mit dem Tierschutzgedanken vertraut machen. Viele von Euch haben bestimmt Fotos gemacht, Schnappschüssen, die unsere Bären zeigen. Jetzt sind wir auf der Suche nach den schönsten Fotos, die ihr von unseren Bären gemacht habt. Gerne würden wir die schönsten dieser Fotos auf unseren Social Media-Kanälen, aber auch in diesem Newsletter veröffentlichen. Selbstverständlich gibt es auch etwas zu gewinnen: Wir verlosen eine großen BÄRENWALD-Wandkalender, einen BÄRENWALD-Tischkalender und einen BÄRENWALD-Familienplaner unter allen Einsendern, die uns bis zum 15. Januar 2023 ihre Bären-Fotos an die Mailadresse newsletter@baerenwald-mueritz.de zu senden. Wir freuen uns sehr auf eure Bilder!
Wichtiger Hinweis: Mit der Zusendung Eurer Bären-Fotos erklärt Ihr Euch mit der Veröffentlichung des Bildes auf den BÄRENWALD-Kanälen (SocialMedia, Newsletter, Internet-Auftritt) einverstanden.
Dieses wunderbare Foto von unserem badenden Rocco ist Marie und Riccardo Maywald gelungen - versierten Fotografen, die in den zurückliegenden Jahren jeden unserer Bären mehrfach im Jahr fotografiert haben. Dabei sind ihnen ganz besondere Aufnahmen gelungen - euch vielleicht auch?
Der BÄRENWALD ermöglicht besondere Begegnung mit dem Rotmilan
Markante Silhouette, rostrotes Gefieder und gegabelter Schwanz: Der Rotmilan ist eine echte Erscheinung am Himmel, der aber ein nur kleines Verbreitungsgebiet hat. Rotmilane leben ausschließlich in Europa, mehr als die Hälfte aller Milane ist in Deutschland zu Hause.
Eine Wanderausstellung zum Rotmilan, entwickelt von der Deutschen Wildtier Stiftung, macht noch bis zum 15. Januar 2023 im BÄRENWALD Müritz Station. In der Ausstellung erfahren Gäste Spannendes über die Biologie des Rotmilans, aber auch Vieles über die Bedrohungen, die dazu geführt haben, dass die Zahl der Rotmilan-Brutpaare in Deutschland seit den 1990er-Jahren um mehr als ein Drittel zurückgegangen ist. Der Rotmilan leidet unter Nahrungsmangel, weil engstehende landwirtschaftliche Kulturen wie dichte Teppiche wirken, die dem Greifvogel den Blick auf seine Beutetiere verwehren.
Was muss sich ändern, damit es wieder mehr Rotmilan-Brutpaare in Deutschland gibt? Auch auf diese Frage will die Wanderausstellung eine Antwort geben.
Die Ausstellung ist kostenlos im Besucherzentrum zu sehen, das genauso wie der BÄRENWALD Müritz selbst täglich jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet hat. Für den BÄRENWALD gelten derzeit ermäßigte Winter-Eintrittspreise.
Was ich schon immer mal fragen wollte...
Heute: Kristin per Mail
"Warum haben einige Bären bei Euch nur drei Beine?"
"Im BÄRENWALD Müritz leben tatsächlich drei Bären, denen eine Vorderpfote fehlt oder bei denen eine Vorderpfote geschädigt ist. Das sind Michal, Dushi und Sylvia. Alle drei Bären wurden aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet. Und wahrscheinlich waren es auch diese katastrophalen Haltungsbedingungen, die dazu geführt haben, dass Dushi, Michal und auch Slyvia körperliche Schädigungen erlitten haben.
Michal (Foto) zum Beispiel wurde in einem ponischen Zoo in einer kleine Betongrube gehalten. Er hatte keinen Rückzugsort, kein Versteck, geschweige denn Grün oder Erde unter seinen Pfoten. Als Jungbär wurde ihm von einem Artgenossen bei einem Kampf die rechte Vorderpfote abgebissen.
Wie genau Dushi ihre linke Voderpfote verloren hat, das wissen wir nicht. Aber viele aus unserem Team erinnern sich noch sehr genau an den Moment, als wir hier bei uns im BÄRENWALD bei einer Röntgen-Untersuchung entdeckt haben, dass ihr Körper mit verkapselten Geschosspartikel übersät ist. Es musste auf die Bärin geschossen worden sein, vielleicht hat sie durch eine mangelhafte Versorgung der Wunde ihre Pfote verloren. Dushi stammt aus einem Restaurant-Zoo in Albanien. Ihre Rettung durch VIER PFOTEN kam buchstäblich in letzter Minute: Dushi war abgemagert, fast verdurstet und geschwächt. Sie musste nach ihrer Rettung im Zoo Tirana aufgepäppelt werden, sie hätte sonst die 1800 Kilometer Transport in unseren BÄRENWALD wohl nicht überlebt.
Sylvia fehlt ein Teil ihrer Vorderpfote. Vermutlich hat sie sich diese Verletzungen zugezogen, als sie mit ihrer Pfote an einem Gitter hängen blieb. Sylvias Leben im BÄRENWALD Müritz ist kein Vergleich ihrem alten Leben in Serbien: Dort musste sie mit ihrem Bruder Pavle in einem engen Käfig vegetieren, ohne Schutz vor Sonne, Wind und Regen, sie wurden mit Abfällen ernährt. VIER PFOTEN und der BÄRENWALD Müritz haben das Leben nicht nun dieser Bären zum Guten gewendet - dank der vielen Unterstützer und Unterstützerinnen!"
Michal's Rettung vor elf Jahren - dokumentiert in einem Video:
Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.
Welche Fragen brennen dir auf den Nägeln?
- Welches spannende BÄRENWALD-Thema sollte in unserem Newsletter mal behandelt werden?
- Was wolltest du über den Bärenwald und das Team dahinter schon immer mal wissen?
- Schick uns deine Fragen per Mail an die Adresse newsletter@baerenwald-mueritz.de.
- Wir begeben uns für dich in die Spur, um deinen Wissensdurst zu stillen!
Es ist wieder soweit: Besondere Führungen zur Bären-Winterruhe
Von wegen Ruhe! Im BÄRENWALD Müritz haben sich einige Bären zwar in die Winterruhe begeben, aber das heißt nicht, dass es nicht Spannendes zu berichten gibt. Gerade die Winterruhe der Bären ist ein Thema, das interessanter nicht sein könnte. Warum halten Bären Winterruhe und nicht Winterschlaf? Warum ruhen sie überhaupt? Wie funktioniert das, obwohl die Bären wochen- und monatelang nichts fressen und trinken? Warum ruhen einige Bären im BÄRENWALD trotz Winterzeit doch nicht?
Bei den Winterführungen, die ab 5. Dezember täglich jeweils um 11 und um 13.30 Uhr stattfinden, können Besucherinnen und Besucher mehr zum Thema Winterruhe der Bären erfahren. Diese Führung findet auch an den Weihnachtsfeiertagen, zwischen Weihnachten und Silvester sowie am Neujahrstag statt! Besucher und Besucherinnen erfahren so aus erster Hand mehr über die BÄRENWALD-Bären, ihre Wintergewohnheiten und vieles mehr. Und falls es mal richtig kalt werden sollte, ist das kein Problem: Während der Winterführung durch den BÄRENWALD können sich die Gäste bei heißem Tee erwärmen, der unterwegs ausgeschenkt wird.
Drei Adventskalender sind pünktlich auf die Reise gegangen
Vielen Dank für die vielen Vorschläge zu der Verlosung unserer Bio-Saat-Adventskalender, die wir in unserem vergangenen Newsletter und auf unseren Social Media-Kanälen gestartet hatten! An drei verschiedene Kinder-Einrichtungen haben wir inzwischen drei Kalender versandt - nach Bad Salzuflen, nach Dresden und Greifswald. Und weil wir so zauberhafte Vorschläge bekommen habe, haben wir an andere Vorschläge unsere wunderbaren BÄRENWALD-Tischkalender geschickt. Wir wünschen allen Gewinnern viele Freude damit!