September Newsletter 2022
Bärentraining, Winterruhe & Dreharbeiten
Raphael und Rocco: Ein gutes Trainingsteam
Wenn unser Tierpfleger Raphaël Cotton mit einem kleinen Eimer erscheint, dann weiß Bär Rocco genau, was jetzt passiert. Aus dem Eimer gibt es leckere Früchte, die sonst nicht auf seinem Speiseplan stehen. Da dominiert gesundes Gemüse. Um aber an die Früchte zu gelangen, muss trainiert werden. Das weiß Rocco inzwischen ganz genau. "Hier geht es um ein medizinisches Training", erklärt Raphaël. Rocco hat gelernt, bei dem Signalwort "open" sein Maul zu öffnen. Das ist wichtig, damit ein Veterinärmediziner bei Bedarf Roccos Zähne begutachten kann, ohne dass der Bär für eine solche Untersuchung eine Narkose bekommen muss. Das Training, das die Fortschritte des Bären mit Früchten belohnt, erspart mögliche Belastungen, die mit so einer Narkose einher gehen können.
Und das tägliche Training erfüllt noch einen weiteren Zweck: Es ist eine weitere Art der Beschäftigung, die unseren Bären auf vielfältigste Weise bei uns im BÄRENWALD geboten wird. Das Training regt den agilen und neugierigen Bären an, genauso wie das Verstecken des Futters in seinem Gehege, das sich Rocco genauso wie die anderen Bären in dem weitläufigen Gehege suchen muss - ähnlich, wie es freilebende Bären tun würden.
Rocco und Raphaël sind ein prima eingespieltes Team: Rocco weiß, dass er immer belohnt wird, Raphaël freut sich an den Fortschritten des Bären. Natürlich wird auch mit anderen Bären trainiert. Eine Besonderheit gibt es aber gerade bei Rocco. Er liebt Futter und Fressen über alles, so dass er nur mit vollem Magen bereit ist, sich auf das Training mit Raphaël einzulassen.
Rocco ist ein kräftiger, schlauer und neugieriger Bär, den man nicht lange zum Training bitten muss.
Dicker Bauch und dickes Fell: Unsere Bären bereiten sich auf die Winterruhe vor
Zur Vorbereitung auf die Winterruhe gehört im BÄRENWALD Müritz auch, dass die Winterhöhlen und Bärenhäuser prepariert werden. Natürlich übernehmen einige Bären wie Dushi und Mascha das selbst: Sie sind derzeit mit dem Graben ihrer Höhlen beschäftigt. Aber nicht alle unsere Bären erledigen diese Wintervorbereitungen selbst: Sie bevorzugen Betonröhren in den Gehegen oder lieber gleich die Bärenhäuser als Winterruhe-Platz.
Daher werden dort Stroh, Sägespäne und Heu ausgelegt, auf das sich die Bären betten können, wenn ihnen der Sinn danach steht. Noch hat unser Tierpfleger:innen-Team genügend Zeit für die Wintervorbereitungen. "Bislang ist noch kein Bär in Winterruhe, wir sind gespannt, wer sich als erstes zurückziehen wird", erklärt Tierpflegerin Bianca Wöhlke.
Derzeit werden unsere Bären drei Mal pro Tag gefüttert. Die Futtermenge pro Tag und Bär ist auf 20 Kilogramm, bei einigen sogar auf 25 Kilogramm geklettert. Rund ein Viertel ihres Köpergewichts nehmen Bären im Herbst zu - zusätzliches Gewicht, dass sie während der Winterruhe wieder verlieren, in der sie weder fressen noch trinken.
Tierpflegerin Bianca Wöhlke bringt Holzspäne im Bärenhaus von Balou aus. Sie und ihre Kolleg:innen sind derzeit damit beschäftigt, die Bärenhäuser und Betonröhren auszupolstern, um sie für die Winterruhe der Bären vorzubereiten.
Lust auf ein Video mit unseren Bären im Spätsommer?
Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.
Wie geht es Mascha nach ihrem Verlust?
Nachdem im August unser Bär Otto gestorben war, hatte seine Gefährtin Mascha sehr unter dem Verlust gelitten. Sie kannte bislang kein Leben ohne ihren Otto. Sein Tod ließ Mascha in sehr alte Verhaltensmuster zurückfallen, wie die Bärin sie eigentlich mit ihrem Einzug in den BÄRENWALD vor 14 Jahren abgelegt hatte. "Beide Bären, Otto und Mascha, hatten eine sehr enge Bindung. Uns war schnell klar, dass wir handeln mussten, denn Mascha trauerte sehr", sagt Tierpflegerin Bianca Wöhlke.
Sie glaubt nicht, dass Mascha ihren Otto je vergessen wird, aber "wir können es Mascha leichter machen, mit dem Verlust zurecht zu kommen." Dazu gehört auch, Mascha mit zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten zu versorgen, aber auch, dass die Bärin in ein anderes Gehege umzog. "Jetzt, gut einen Monat nach Ottos Tod, geht es Mascha schon besser. Sie frisst wieder gut, hat zugenommen und streift durch das große Gehege", erklärt Bianca. Sie und mit ihr das Tierpfleger:innen-Team hofft nun darauf, dass Mascha wie gewohnt in ihre Winterruhe gehen wird. Auch das kann Mascha helfen, Ottos Tod zu verarbeiten.
"Wunderschön" im Fernsehen: Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers für Dreharbeiten im BÄRENWALD
Es war ein ziemlich aufregender Tag im August, als Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers gemeinsam mit einem Filmteam zu uns in den BÄRENWALD kam. Es wurden Aufnahmen für die Sendung "Wunderschön" gemacht, die viele Fernseh-Zuschauer kennen und lieben: In der Reportageserie werden Regionen in Deutschland, aber auch im Ausland vorgestellt - von ihren schönsten Seiten. Dieses Mal war die Mecklenburgisches Seenplatte an der Reihe, die natürlich viele Sehenswürdigkeiten, interessante Menschen und sogar Bären zu bieten hat.
Das "Wunderschön"-Team nahm sich viel Zeit, um unseren BÄRENWALD kennenzulernen und mit der Kamera einzufangen: Judith Rakers half mit, das Futter für die Bären zuzubereiten, sie packte ordentlich mit an, als es darum ging, das Futter mit der Schubkarre zu den Bären zu bringen und sie half, das Futter in Roccos Gehegen zu verstecken.
Sie sprach mit BÄRENWALD-Besuchern und befragte sie zu ihren Eindrücken, sie war aber auch sehr an der Arbeit des BÄRENWALD-Teams und an dem Leben der Bären interessiert.
Wer das Ergebnis ihrer Reise durch die Mecklenburgische Seenplatte sehen möchte, kann am Sonntag, 2. Oktober, WDR oder NDR einschalten, dort wird die Reisereportage "Wunderschön - Mecklenburgische Seenplatte" zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr ausgestrahlt.
Was ich schon immer mal fragen wollte...
Heute: Michael aus Köln
"Wie schnell kann ein Bär laufen und wie lange kann er seine Höchstgeschwindigkeit halten?"
Marei Willenborg, Cheftierpflegerin im BÄRENWALD Müritz antwortet:
"Bären sind keine Jäger, sie müssen daher mit keinem Beutetier Schritt halten. Dennoch können sie, wenn es aus ihrer Sicht die Situation erfordert, ziemlich schnell sein. Das ist zum Beispiel bei Scheinangriffen der Fall, wie wir sie hier im BÄRENWALD auch schon beobachtet haben. Braunbären können dann auf Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometer pro Stunde kommen. Solche Scheinangriffe sind hier im BÄRENWALD aber eher selten: So ein Angriff, der oft auch mit Fauchen verbunden ist, kann sich gegen Artgenossen auf der anderen Seite des Zaunes richten, selten aber auch schon mal gegen einen Hund von Besuchern. So schnell, wie die Scheinangriffe beginnen, so schnell sind sie oft auch wieder vorbei. Denn lange können Braunbären die hohen Geschwindigkeiten nicht durchhalten."
Welche Fragen brennen dir auf den Nägeln?
- Welches spannende BÄRENWALD-Thema sollte in unserem Newsletter mal behandelt werden?
- Was wolltest du über den Bärenwald und das Team dahinter schon immer mal wissen?
- Schick uns deine Fragen per Mail an die Adresse newsletter@baerenwald-mueritz.de.
- Wir begeben uns für dich in die Spur, um deinen Wissensdurst zu stillen!
Nachhaltigkeitsmarkt: Über 30 Ausstellerinnen und Aussteller machten mit bei einem besonderen Event
Bären als Holzpuzzle, Bären gestickt auf Kissen, Bären auf Keramik, Bären gehäkelt, Bären als Keks, Bären als Bienenwachs-Kerze - Bären sind natürlich auch bei Do-it-yourself-Menschen sehr beliebt. Das hat unser Nachhaltigkeitsmarkt im September auf wunderbare Weise gezeigt. An über 30 zauberhaften Ständen wurde das angeboten, was Menschen aus der Region rund um den BÄRENWALD mit ihren eigenen Händen schaffen - und das ist natürlich weitaus mehr als "nur" Bären in verschiedensten Formen. Das bunte, abwechslungsreiche, kreative und einzigartige Angebot hat viele Gäste auf den Markt gelockt. Besucherinnen und Besuchern, aber auch den Händlern und Händlerinnen hat der Markt wieder viel Spaß gemacht. Das BÄRENWALD-Team freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen im September 2023!
Ab ins Camp! Für einen einzigen Abend verwandelt sich der BÄRENWALD in einen Gruselwald
Wer am Montag, 31. Oktober, kurz nach Sonnenuntergang ab 17.15 Uhr in den BÄRENWALD eincheckt, der muss sich auf einiges gefasst machen. Denn an diesem Abend öffnet das Halloween-Deadcamp seine Pforten. Eintritt haben nur Ticketbesitzer ab 8 Jahren mit starken Nerven. Auch diejenigen, die den Bärenwald bereits kennen und auch schon mal bei den vergangenen Halloween-Events zu Gast waren, werden den Park neu kennenlernen. Nicht nur der Eingang wurden für diesen einen Abend verlegt, auch das Personal ist für eine Nacht verwandelt, der Park nicht wieder zu erkennen. Und selbst die Kreaturen, denen man unterwegs im dunklen Wald begegnet, scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Die Tickets für das Deadcamp im BÄRENWALD sind begrenzt und ab sofort vor Ort an der BÄRENWALD-Kasse zu haben, sie können aber auch über das Online-Ticketsystem unter www.baerenwald-mueritz.de gebucht werden. Die Eintrittskarten werden für verschiedene Eintrittszeiten verkauft.
Ein wichtiger Hinweis: Der BÄRENWALD Müritz bleibt am Montag, 31. Oktober, tagsüber für Besucher und Besucherinnen geschlossen, weil im Park umfangreiche Vorbereitungen für das Halloween-Event am Abend getroffen werden müssen.