TIerarzt-Besuch im BÄRENWALD
Routine-Check für fünf Braunbären
Der Nächste bitte!
Regelmäßig untersucht unser Wildtierarzt Marc Gölkel vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin unsere Braunbären. Tapsi und Otto, Ben, Felix und Ida standen dieses Mal beim Tierarzt und seinen Kolleginnen auf der Untersuchungsliste. Alle fünf Bären sind schon etwas ältere „Herrschaften. Nicht artgerechte Ernährung und das stressbedingte Kauen an Gitterstäben haben in der Vergangenheit bei fast allen Bären deutliche Spuren hinterlassen – vor allem an den Zähnen.
Bär Otto mussten bei vorangegangenen Untersuchungen bereits Zähne gezogen werden, und auch seine Hüftprobleme waren uns schon bekannt. Dieses Mal hat unser Wildtierarzt Otto nur einen kleinen Zahn entfernt.
Das Tierärzte-Team untersucht insgesamt fünf unserer Braunbären.
Gute Zähne, schlechte Zähne
Kaum Auffälligkeiten hatten dagegen die Untersuchungen der Bärenbrüder Ben und Felix gebracht. Zwar musste auch Ben ein Zahn auf dem OP-Tisch lassen, aber ansonsten sind er und sein Bärenbruder Felix fit. Bei Ida, die sich mit Ben und Felix ein Gehege teilt, wurde ein deutlich schlechteres Gebiss festgestellt – und das, obwohl die Bärin mit 25 Jahren genauso alt ist wie die Bärenbrüder.
Unser Sorgenkind Tapsi, bei der wir neben schlechten Zähnen auch große Hüftproblemen feststellen mussten, wird von nun an täglich Schmerzmittel bekommen. Unser Tierpflegerteam beobachtet die Bärendame und ihre Entwicklung ganz genau und behält vor allem ihr Gangbild im Blick.
Wenn Tapsis Gesundheitszustand so bleibt, werden wir sie bald wieder zu Michal ins Gehege lassen können. Sollte sich ihr Zustand jedoch verschlechtern, müssen wir Rücksprache mit dem Tierärzteteam halten und gemeinsam besprechen, wie es mit unserer Tapsi weitergeht. Natürlich hoffen wir, dass die Schmerzmittel Wirkung zeigen und Tapsi und Michal bald wieder vereint durch ihr Gehege streifen können.
Bittere Medizin, süß verpackt
Um die Bären dazu zu bringen, die bittere Medizin tatsächlich zu schlucken, ist ein bisschen Feinarbeit nötig: Die Tabletten werden von den Tierpflegerinnen in Weintrauben gesteckt, und dann werden die kleinen Früchte auch noch mit leckerem Honig bestrichen. Solch ein Leckerbissen lässt natürlich kein Bär links liegen!
Die Medikamente werden in Weintrauben versteckt und mit Honig beschmiert.
Die behandelten Bären sind derzeit noch in Einzelgehegen abgesperrt, damit die Medizin verabreicht werden kann. So ist auch gewährleistet, dass sich kein anderer Bären die Honig-Weintrauben schnappen kann, obwohl sie nicht für ihn bestimmt sind. Die vorüber gehende Unterbringung in den Einzelgehegen hat zudem den Vorteil, dass die Tierpflegerinnen die Bären gut im Blick haben. Ist die Medikamenten-Behandlung abgeschlossen, werden die Bären natürlich wieder in ihre angestammten Gehege entlassen.