Dick werden erwünscht

VIER PFOTEN sammelt 450.000 Nüsse für gerettete Braunbären

16.10.2017

Stuer, 16. Oktober 2017 - Lebkuchen, Spekulatiuskekse und Marzipankugeln: Die Supermarktregale sind bereits voller Dickmacher für die kalte Jahreszeit. Die meisten Menschen bemühen sich, jetzt möglichst wenig Gewicht zuzulegen. Ganz anders die sechzehn Braunbären im BÄRENWALD Müritz in Mecklenburg-Vorpommern, dem Bärenschutzzentrum der Stiftung VIER PFOTEN. Die Tiere haben im Moment nur eines im Sinn: dick werden. Ein Drittel seines eigenen Körpergewichts muss ein Braunbär zunehmen, um für die Zeit der Winterruhe vorzusorgen. Im Durchschnitt wiegt ein Männchen 300 Kilogramm, ein Bärenweibchen 200 Kilogramm.

„Um schnell Gewicht zuzulegen, eignet sich für Braunbären nichts so gut wie Nüsse - Cashewkerne, Haselnüsse oder Walnüsse. Je Bär brauchen wir circa ein Kilogramm Nüsse am Tag. Das sind bei 16 Bären über den Herbst rund 1.500 Kilogramm oder 450.000 einzelne Nüsse! Wir bitten daher alle Tierfreunde um Futterspenden.“

Sabine Steinmeier, Cheftierpflegerin im Bärenschutzzentrum

Als Dankeschön bekommt jeder, der ein Säckchen mit Nüssen im Schutzzentrum abgibt, einen BÄRENWALD Kalender für 2018.

„Bären sind nicht besonders wählerisch. Es können auch ruhig ein wenig ältere Nüsse aus dem Vorjahr sein"

Sabine Steinmeier, Cheftierpflegerin im Bärenschutzzentrum

Beim Knacken der Nüsse entwickeln die nur scheinbar tollpatschigen Tiere eine beeindruckende Geschicklichkeit.

„Keine Nuss ist zu ihnen zu hart, jeder noch so kleine Krümel wird von den Tatzen aus der Schale gekratzt“

Sabine Steinmeier, Cheftierpflegerin im Bärenschutzzentrum

Die 16 Schützlinge im BÄRENWALD Müritz haben in den letzten Wochen schon ein wenig an Gewicht zugenommen. 12 bis 15 kg Futter bekommt ein Bär derzeit pro Tag. Neben Nüssen auch Brot, Honig und frisches Obst und Gemüse.

Winterruhe: Der Körper läuft auf Sparflamme
Während der Winterruhe selbst fressen die Bären kaum etwas. Sie verbringen den Winter in unterirdischen Höhlen, ihre Körperfunktionen laufen auf Sparflamme. Dabei zehren sie von den angefutterten Fettreserven. Die Winterruhe des Bären ist nicht zu verwechseln mit dem tiefen Winterschlaf kleinerer Säugetiere. Ein Bär verringert Kreislauf, Atmung und Herzschlag nur so weit, dass er jederzeit seine Höhle verteidigen kann. Wie er seinen Energiehaushalt bewerkstelligt, die Gestaltung der Temperaturkurven, die eingeschränkte Nierenfunktion und weitere Fragen, sind nach wie vor weitestgehend ein Geheimnis.

"Bären liegen in der Winterruhe wochenlang unverändert herum und bauen in der Zeit weder Knochen- noch Muskelmasse ab. Auch die Haut liegt nicht wund. Und während Nierenpatienten oft lebenslang zur Dialyse müssen, kann ein Bär seine Niere scheinbar je nach Bedarf 'aus- und einschalten'. Es sind wirklich faszinierende Tiere"

Sabine Steinmeier, Cheftierpflegerin im Bärenschutzzentrum

Über den BÄRENWALD Müritz
Im Schutzzentrum der Stiftung VIER PFOTEN leben aktuell 16 Braunbären aus ehemals schlechten Haltungsbedingungen in Zoos, Zirkussen oder aus privater Haltung. In naturnahen Gehegen auf insgesamt 16 Hektar Fläche haben die Bären Gelegenheit, sich zurückzuziehen, um sowohl den Parkbesuchern auf der anderen Seite des Zauns als auch einander aus dem Weg zu gehen. Für Besucher gibt es täglich zwischen 10-18 Uhr die Möglichkeit, die faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten.
Adresse: BÄRENWALD Müritz, Am Bärenwald 1, 17209 Stuer
Telefon: 039924 79118
www.baerenwald-mueritz.de
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Druckfähige Fotos und professionelles Videomaterial von den Bären im BÄRENWALD Müritz stellen wir Ihnen auf Anfrage zur Verfügung.
Gern vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Sabine Steinmeier, Cheftierpflegerin des BÄRENWALD Müritz.

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