Geschosspartikel bei Dushi entdeckt
VIER PFOTEN brachte dreibeinige Bärin nach Rettung aus albanischem Horror-Zoo in den BÄRENWALD Müritz
Hamburg/Stuer, 11. September 2019 – Erst im April dieses Jahres fand Bärin Dushi nach jahrelangem Leiden ein neues Zuhause im BÄRENWALD Müritz, einem Tierschutzprojekt von VIER PFOTEN im Norden Deutschlands. Die globale Tierschutzorganisation rettete die dreibeinige Dushi im Oktober 2018 aus einem verwahrlosten Zoo in Albanien, der international für Schlagzeilen sorgte. Nun wurde während einer Routineuntersuchung eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: In Dushis Vorderbein und Stumpf stecken Geschosspartikel aus einer Schrotflinte.
Wildtierarzt Marc Gölkel vom Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) untersuchte insgesamt fünf der 17 im BÄRENWALD Müritz lebenden Braunbären. Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Blutabnahme und Zahnuntersuchungen gaben Aufschluss über den Gesundheitszustand der Tiere. Bei Bärin Dushi machte Gölkel eine überraschende Entdeckung.
Dushis qualvolle Vergangenheit
Die Entdeckung der Splitter gibt Aufschluss über die Qualen und traumatisierenden Erfahrungen von Dushi. Lange Zeit lebte die dreibeinige Braunbärin in einem kleinen, dreckigen Käfig im albanischen Safari Park Zoo Fier, von internationalen Medien als „Europas schlimmster Zoo“ betitelt. Stark verhaltensgestört verbrachte sie dort die Zeit, indem sie vor ihrer Käfigtür hin und her humpelte. Nach der gelungenen Rettungsmission brachte VIER PFOTEN sie vorübergehend im Zoo Tirana unter. Dort konnte sie sich von den Strapazen ihrer Vergangenheit und der aufwendigen Evakuierung erholen. Im April 2019 wurde sie schließlich in den BÄRENWALD Müritz gebracht, wo sie die Pflege erhält, die sie braucht, um ein bärengerechtes Leben führen zu können.
Über den BÄRENWALD Müritz
Im BÄRENWALD Müritz leben derzeit 17 Braunbären, die aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet wurden. Auf insgesamt 16 Hektar können die Bären Wald, Wiesen und Badeteiche erkunden und haben genug Platz, sich zurückzuziehen, wenn sie möchten. Die ihnen zur Verfügung stehenden Flächen sind naturbelassen gestaltet und geben ihnen die Möglichkeit, ihre Instinkte wiederzuentdecken und ein möglichst artgemäßes Leben zu führen.