Susi wurde 1981 geboren. Ihre ursprüngliche Herkunft ist unbekannt. Bevor Susi 2007 zu uns in den BÄRENWALD kam, lebte sie in einem Stadtzwinger in Merseburg mit einem Außen-gehege von ca. 300 m² und einem Innengehege von ca. 20 m². Bis 1993 lebte Susi mit dem Bär Mischa zusammen, danach wurden die beiden getrennt gehalten, um Nachwuchs zu vermeiden. Susis letzte Geburt war 1992: drei kleine Bären, die alle abgegeben wurden. Mischa verstarb 1999.

Als Susi zu uns kam, war sie anfangs Menschengruppen gegenüber sehr misstrauisch und flüchtete in den Wald. Sie hatte in ihrer früheren Haltung schlechte Erfahrungen mit Besuchergruppen gemacht. Susi war für uns eine besondere Bärin, da sie gegenüber ihren Artgenossen und auch Tierpflegern unwahrscheinlich freundlich und sozial eingestellt war. Sie lebte sich schnell ein.

In ihren früheren Jahren durchstreifte sie eine Zeit lang mit Maya das Gehege. Beide kamen sie sehr gut zurecht und fing Mascha einmal Streit an, ging Susi ihr aus dem Weg. An manchen Tagen lag sie zusammen mit Mascha und Otto in der Sonne und alle drei dösten vor sich hin. Susi liebte das Spiel mit ihrem Futterball auf der Stange. War dieser dann auch noch mit Weintrauben befüllt, beschäftigte sie sich so lange damit, bis auch der letzte Krümel heraus- fiel.

Mit fortgeschrittenem Alter stellte sie den Kontakt zu ihren anderen Mitbewohnern immer mehr ein. Sie wollte, wie es bei vielen alten Tieren üblich ist, lieber ihre Ruhe haben. Und wie es mit dem Alter nun mal so kommt, war sie nicht mehr die schnellste bei der Futtersuche, sodass Mascha und Otto ihr vieles wegfraßen. Daraufhin richteten wir ihr einen eigenen Bereich im Gehege ein. Nun konnte sie so lange vor sich hindösen, wie sie wollte, denn niemand fraß ihr mehr das Futter weg. Im März 2018 musste der BÄRENWALD von Susi Abschied nehmen. Sie starb an Nieren-versagen nach kurzer Krankheit. Mit ihren 37 Jahren hat Susi letztendlich doch ein wirklich stattliches Alter erreicht. Wir werden sie alle sehr vermissen.