Oktober Newsletter 2022
Dick, dicker, müde!
Die große Müdigkeit macht sich langsam aber sicher breit: Welcher Bär geht als erstes in die Winterruhe?
Auch wenn noch die Herbstsonne golden über dem BÄRENWALD scheint, so stehen die inneren Uhren unserer Bären doch schon eindeutig auf Winterruhe. Pavle und Sylvia zum Beispiel werden vermutlich die ersten unserer Bären sein, die sich zur Ruhe betten. Beide sind bereits sehr träge, sie kuscheln sich auch schon tagsüber in das frische Stroh in ihrem Bärenhaus, und auch ihr Hunger auf Gemüse hält sich sehr in Grenzen. "Der Bewegungsradius des Geschwisterpaars ist schon sehr klein geworden, sie gehen nur noch ein paar Schritte aus dem Bärenhaus hinaus, wenn überhaupt", berichtet Cheftierpflegerin Marei Willenborg von ihren Beobachtungen.
Auch Mascha, die bis vor wenigen Wochen noch den Tod ihres Gefährten Otto verkraften musste, zeigt sich in richtig guter Winterruhe-Verfassung: Sie ist kugelrund und schon sehr träge. Auch die dreibeinige Bärin Dushi ist mit ihren Wintervorbereitungen schon recht weit: Sie testet schon mal die Winterhöhle, und auch ihren Winterspeck hat sie ordendlich aufgebaut. "Wir legen bei den Bären immer mal wieder Fastentage ein, vor allem bei den Bären, die ohnehin derzeit sehr wenig fressen", erklärt Marei. Auch in der freie Wildbahn finden Bären im Herbst und gerade im Winter immer weniger, oft gar kein Futter mehr. Das ist ein Impuls, um in die Winteruhe zu gehen. "Deshalb haben auch wir einige Fastentage eingeführt, um den Jahreslauf unserer Bären so artgerecht wie möglich zu gestalten", erklärt Marei.
Michal hat sich schon mal hingelegt und scheint zu überlegen, ob es vielleicht schon Zeit ist, sich in die Winterruhe zurück zu ziehen.
Zum Sprung bereit - vor allem, wenn's was Leckeres gibt
Bären sind - das stellen wir immer wieder fest - erstaunliche Wesen, die es ziemlich oft schaffen, uns und auch unsere Besucherinnen und Besucher zu überraschen. Natürlich sind Bären e auch gemütlich und ruhig, manchmal aber auch ausgelassen und ziemlich agil. So hat eine Besucherin vor kurzem erst eine erstaunliche Beobachtung gemacht: Sie filmte Rocco dabei, wie er sehr engagiert dabei war, Früchte von einem Apfelbaum zu fischen.
Der Baum steht in seinem Gehege und jetzt im Herbst sind die Wildäpfel wohl für Bären ziemlich köstlich. Leider hingen die Äpfel ziemlich hoch, so dass Rocco sich etwas einfallen lassen musste: Er hüpfte einfach mit seinen kräftigen Hinterläufen, und schon konnte er die Früchte genießen. All Das alles hielt die Besucherin mit ihrem Handy in einem bezaubernden Video fest. Andere Gäste haben uns übrigens etwas später berichtet, dass sie Rocco dann hoch oben im Baum entdeckt hatten.
Rocco ist ein Bär mit Charakter. Wenn er etwas möchte, dann ist er bereit, dafür Einsatz zu zeigen, zum Beispiel um an leckere Sachen zu gelangen
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Dushi und "Henry" - eine kurze, aber intensive Freundschaft
Enrichtments, also Beschäftigungsmöglichkeiten, stehen bei unseren Bären immer hoch im Kurs. Und natürlich haben auch unsere Tierpfleger*innen Spaß daran, solche Beschäftigungsmöglichkeiten zu entwerfen und zu bauen.
Dieses Mal diente eindeutig Halloween als Inspiration, die dazu führte, dass das Beschäfttigungsangebot sogar eine Namen bekam: Unser Tierpflegerteam taufte den Karton-Mensch auf den Namen "Henry", bevor "er" in Dushis Gehege entlassen wurde. Die Bärin freundete sich schnell mit "Henry" an. Das war auch kein Wunder, denn "Henry" hatte ziemlich leckere Sachen mitgebracht: Honig, Äpfel und Nüsse. Die "Freundschaft" war stürmisch und endetet nach etwa 20 Minutene, so dass "Henry" in Einzelteilen aus dem Gehege geholt werden musste.
Ein spannender Filmdreh für eine Fernseh-Dokumentation
Gibt es eigentlich den Bigfoot? Wie sieht ein Fußbabdruck so eines Wesens aus, das es eigentlich gar nicht gibt, und könnte ein gefundener Bigfoot-Abdruck einfach nur ein Abdruck einer Braunbär- Pfote sein? Das sind die Fragen, mit denen sich eine Fernsehproduktionsfirma beschäftigt hat. Die Suche nach Antworten, von der in der Mysterie-Reihe von ZDFinfo berichtet werden soll, hat die zuständige Produktionsfirma nicht nur in das "Bigfoot"-Land USA geführt, sondern auch zu uns in den BÄRENWALD Müritz - mit der Frage, ob es möglich ist, den Fußbabdruck eines Bären zu nehmen. So ganz einfach ist nicht, haben wir gemerkt: Denn unsere Bären leben auf Wiese und Waldboden, und sie hinterlassen auf diesen Untergründen naturgemäß kaum Abdrücke.
Da wir aber immer wieder mal Gehege-Teile mit Erde und Sand auffüllen müssen, haben wir uns die ganz normalen täglichen Arbeitsabfäufe zu nutze gemacht. Rocco wurde kurz abgesperrt, so wie es auch sonst geschieht, um sein Gehege zu reinigen und sein Futter zu verteilen. Wir haben Sand an einer von Rocco aufgekratzten Stelle aufgefüllt und Rocco zurück in sein Gehege gelassen. Er tat uns den Gefallen und hinterließ zwei Fußabdrücke, bevor er wieder kurz abgesperrt wurde. Tierpfleger Raphael nahm zwei Gipsabdrücke, und Rocco konnte wieder zurück in sein Reich. Raphael gab in unserer Bären-Akademie noch ein Interview zum Thema Bären-Fußabdruck. Bis der Dokumentarfilm auf ZDFinfo läuft, müssen wir uns allerdings noch gedulden: Im März 2023 soll der Fernsehbeitrag dann zu sehen sein.
Was ich schon immer mal fragen wollte...
Heute: Siegrun aus Koblenz
"Wie viele Bären im BÄRENWALD leiden unter Arthrose?"
Marei Willenborg, Cheftierpflegerin im BÄRENWALD Müritz antwortet:
"Momentan ist bei vier unserer Bären Arthrose durch unsere Tierärzte nachgewiesen. Es handelt sich dabei um eine Krankheit, die oft bei älteren, auch übergewichtigen Tieren auftritt. Die meisten unserer Bären haben ein hohes Alter erreicht, wodurch davon ausgegangen werden kann, dass auch weitere Bären bereits Arthrose haben. Diagnostizieren lässt es sich am besten durch Röntgen oder Computertomografie. Alle zwei bis drei Jahre werden unsere Bären vollständig untersucht und dabei auch geröntgt, um etwaige Erkrankungen wie auch Arthrose festzustellen. Ein CT wird nur dann durchgeführt, wenn unsere Bären eine Problematik zeigen, zu der sich anderweitig keine Ursache finden lässt.
Oft zeigt die Arthrose sich dadurch, dass die Bären kein ebenmäßiges Gangbild mehr haben, ein oder zwei Beine schwerfälliger nutzen oder vermehrt herumliegen. Die Symptome sind aber abhängig davon, wo die Krankheit im Körper vorliegt und wie weit sie bereits fortgeschritten ist. Viele Bären zeigen jedoch bei milder Ausprägung gar keine Änderung in ihrem Verhalten. In solchen Fällen wird die Arthrose meist durch Röntgenbilder nachgewiesen.
Je nachdem, wie stark die Bären davon betroffen sind, erhalten sie regelmäßige Schmerzmedikation und ein Mittel zur Unterstützung der Gelenke. Bei milden Fällen sind Schmerzmedikamente aber auch oft nicht notwendig. Durch die medikamentöse Unterstützung und regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt ist ihre Lebensqualität nicht eingeschränkt. Unsere Bären erreichen auch mit dieser Erkrankung ein hohes Alter von meist über dreißig Jahren. Für die Winterruhe wird allen unseren Bären Bettungsmaterial wie zum Beispiel Stroh zur Verfügung gestellt, sodass sie auch in den künstlichen Überwinterungsmöglichkeiten warm liegen, um die Gelenke nicht unnötig zu strapazieren."
Welche Fragen brennen dir auf den Nägeln?
- Welches spannende BÄRENWALD-Thema sollte in unserem Newsletter mal behandelt werden?
- Was wolltest du über den Bärenwald und das Team dahinter schon immer mal wissen?
- Schick uns deine Fragen per Mail an die Adresse newsletter@baerenwald-mueritz.de.
- Wir begeben uns für dich in die Spur, um deinen Wissensdurst zu stillen!
Hier werden Adventskalender verschenkt - wer soll einen bekommen? Wir freuen uns auf viele Vorschläge!
In diesem Jahr haben wir ganz besondere Adventskalender vor Ort in unserem Shop im BÄRENWALD und in unserem Online-Shop. Wer den BÄRENWALD kennt, der weiß vielleicht, dass Nachhaltigkeit ein Thema ist, das ein wichtiger Teil unserer täglichen Arbeit ist. Deshalb wollen wir, dass auch Adventskalender, die wir anbieten, so nachhaltig und gleichzeitig so lehrreich wie möglich sind. Die Bio-Saat-Adventskalender vereinen das alles: Freude beim Türchen-Öffnen, buntes Wissen aus der Welt der Pflanzen, Tipps für nachhaltiges Gärtnern und natürlich Samenkörnchen, die im neuen Jahr den eigenen Garten, den Balkon, das Hochbeet oder die Fensterbank begrünen.
Wir finden diese Adventskalender so toll, dass wir drei verschenken wollen: einen Adventskalender "Schmetterlingswiese und Bienenparade", einen Adventskalender "Gemüse, Kräuter und Blumen" und einen Kinder-Adventskalender "Lotta im Garten" - allesamt prallgefüllt mit nützlichem Wissen und verschiedensten Samen. Welche Einrichtung soll von uns so einen Kalender zugeschickt bekommen? Welche Kita, welcher Hort, welche soziale Einrichtung würde sich über so einen Adventskalender freuen? Vorschläge mit einer kurzen Begründung, warum gerade diese Einrichtung einen Kalender bekommen soll, nehmen wir bis zum 15. November unter der Mailadresse newsletter@baerenwald-mueritz.de entgegen.
Unser Team wählt drei Gewinner aus und verschickt die Kalender dann umgehend, damit am 1. Dezember das erste Türchen geöffnet werden kann. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Dieses Geschirr gibt es nur im Bärenwald
Wenn dieses Geschirr in unseren BÄRENWALD-Shop einzieht, dann ist es auch schnell wieder weg. Denn die Tassen, Teller, Schüsseln und Schalen aus der Produktionsschule des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD) in Waren (Müritz) sind sehr begehrt.
Das BÄRENWALD-Geschirr ist nützlich, handgefertigt und zeigt einen schönen Bärenkopf. Oft ist die Nachfrage größer als das, was die Produktionsschule liefern kann. Dieses Geschirr verkaufen wir nicht nur. Es kommt seit Jahren schon auch in unserem "Bäristro" zum Einsatz. Und zwar nicht nur, weil es so schön ist, sondern auch weil wir damit ein wichtiges soziales Projekt unterstützen. Denn das Geschirr wird von Jugendlichen hergestellt, die eine schwierige Schullaufbahn hinter sich haben und die in der Produktionsschule aufgefangen werden, um möglichst doch noch einen Schulabschluss zu erlangen. Praktisches Arbeiten, zum Beispiel in der Töpferwerkstatt, ist ein wichtiger Teil der Produktionsschule, die dafür sorgt, dass Jugendliche eine zweite, dritte und manchmal auch eine vierte Chance bekommen.