Luna in der Winterhöhle

FAQ zur Winterruhe

Wir beantworten die am häufigsten gestellten Fragen

Fragen und Antworten zum Thema Winterruhe

Der Winter ist eine besondere Zeit für unsere Braunbären im BÄRENWALD Müritz. Wenn die goldenen Herbsttage vorüber sind und die Temperaturen langsam sinken, bereiten sich die Wildtiere auf ihre Winterruhe vor. Denn in unserem Bärenschutzzentrum bieten wir den Bären alles, was sie für eine bären-typische Winterzeit benötigen: Viel Platz um Höhlen zu buddeln, vorgefertigte Holzhütten und Bärenhäuer, falls sie keine Winterhöhle buddeln sollten und eine individuell auf jeden Bären angepasste Tierpflegerbetreuung. 

Die am häufigsten gestellten Fragen zur Winterruhe der Bären haben wir hier für Sie zusammengefasst. 

Wie lange halten die Bären Winterruhe?

Unsere Bären im BÄRENWALD Müritz halten unterschiedlich lang Winterruhe. Einige Bären sind vier bis sechs Monate lang nicht zu sehen und zeigen sich in der Zeit kaum. Sie verziehen sich in ihre Höhlen, die wir von der anderen Zaunseite aus manchmal gar nicht sehen können. Andere Bären sind zwischendurch immer wieder zu sehen und sind auf Futtersuche. In freier Wildbahn halten Bären auch ungefähr zwischen zwei und sechs Monaten Winterruhe.

Ist es kalt in den Winterhöhlen? Sind sie beheizt?

Die Hütten und Bärenhäuser, die die Bären neben den selbst gebuddelten Winterhöhlen zur Winterruhe nutzen können, sind nicht beheizt. Wir legen sie mit Stroh und Holzspäne aus, damit die Bären nicht auf dem Betonboden liegen. Die selbst gebauten Höhlen polstern wir nicht aus, das machen die Bären bei Bedarf allein. Sie nutzen entweder Laub oder Moos dafür. Wie genau sie vorgehen, könnt ihr hier bei Michal beobachten. Die Höhlen der Bären sind so klein gehalten, dass sie sich gerade darin drehen können. So kann die selbst produzierte Wärme nicht so schnell aus den Höhlen entweichen. Dadurch herrschen auch bei Minustemperaturen draußen Plusgerade in den Höhlen.

Schlafen die Bären allein in ihren Winterhöhlen?

Im Normalfall gehen die Bären allein in die Winterruhe. Sie graben sich ihre Höhlen oder nutzen die von uns bereit gestellten Hütten und Bärenhäuser, die sie dann allein beziehen. Aber wir haben ein paar Ausnahmen in unserem Bärenschutzzentrum. Wir haben zwei Geschwisterpaare, die gemeinsam in eine Höhle gehen: Sylvia und Pavle schlafen meist zusammen auf einem Strohbett und Ben und Felix halten auch gemeinsam Winterruhe.

Füttert ihr die Bären in der Zeit der Winterruhe?

Die Bären bekommen im Winter bei weitem nicht so viel Futter wie im Sommer oder Herbst. Zu der Zeit fressen sie sich Fettreserven für die kalten Jahreszeit an. Im Winter gibt es keine aktive Fütterung, wir verteilen nur nach Bedarf Futter und beobachten das Verhalten der Bären. Sind sie im Gehege unterwegs und suchen nach Fressen, geben wir ihnen Futter. Wenn aber kein Bär zu sehen ist und noch Futterreste im Gehege zu sehen sind, heißt das, dass sie wirklich in der Winterruhe sind. Dann wird auch nicht weiter gefüttert.

Welcher eurer Bären hält am längsten Winterruhe?

Wie lange die Bären Winterruhe halten, ist jedes Jahr unterschiedlich. Wie lange und wann sie Winterruhe halten, hängt unter anderem auch vom Wetter ab. Meistens zieht sich Dushi als erste in ihre Höhlen zurück. Unseren Erfahrungen nach hält Dushi auch am längsten Winterruhe, denn sie zieht sich oftmals schon Mitte/Ende November zurück und taucht erst im März wieder auf. Andere Bären dagegen beginnen manchmal erst im Januar ihre Winterruhe und bereits Mitte März wieder auf.

Buddeln alle Bären ihre eigenen Höhlen für den Winter?

Unsere Bären halten an unterschiedlichen Orten ihre Winterruhe. Ungefähr die Hälfte von ihnen baut sich eigene Höhlen, die anderen nutzen die vorgefertigten Hütten, Schleusen und Bärenhäuser. Ida zum Beispiel nutzt gerne Strohbetten in Betonröhren. Manchmal beziehen die Bären auch eine gegrabene Höhle vom Vorjahr. Sind diese nicht mehr intakt, graben sie sich oftmals eine neue. Es kann auch vorkommen, dass ein Bär seine Winterhöhle fertig gegraben hat und ein anderer Bär sie für seine eigene Schlafenszeit schnappt. Dann muss wieder von vorne gebuddelt werden. 

Was passiert in der Winterruhe?

Während dieser Zeit wird der Stoffwechsel heruntergefahren, die Bären sind sehr träge. Puls- und Atemfrequenz sind deutlich niedriger. Man kann das mit der Tiefschlafphase von Menschen vergleichen. Lauert Gefahr, können sie ruckartig wieder wach werden. Manche Bären tauchen in der Winterruhe für ca. drei Monate komplett ab und trinken und fressen auch nichts. Andere wiederum verlassen bei gutem Wetter auch ihre Höhlen und suchen nach ein bisschen Futter. Allerdings fressen sie nur wenig, höchstens drei Kilo. Dann gehen sie wieder schlafen.

Konnten die Bären, bevor sie aus ihren schlechten Haltungen befreit wurden, auch Winterruhe halten?

Ob die Bären aus Deutschland in ihren alten Haltungen Winterruhe halten konnten, ist schwer zu sagen. Manche hatten eventuell die Möglichkeit dazu. In unserem Bärenschutzzentrum halten - bis auf Rocco derzeit - alle Winterruhe. Die Bären aus Osteuropa konnten vorher nie Winterruhe halten. Luna aus Albanien, die 2017 gerettet wurde, kannte keine Winterruhe. Gleich im ersten Jahr bei uns buddelte sie sich dann eine Höhle und schlief darin. Michal aus Polen hält auch jedes Jahr Winterruhe.

So klein kann eine selbst gebaute Winterhöhle sein: 

Bär Pavle im Wald

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